Dreiergespann für R-Beton

Dreiergespann für R-Beton

Kooperation für eine geschlossene Wertschöpfungskette.

Von der urbanen Rohstoffmine bis zum Betonfertigteil: Im Münsterland zeigen drei Akteure jetzt, wie die Wertschöpfungskette zum ressourcenschonenden Beton regional und nachhaltig gestaltet wird. So bringt die Brüninghoff Group hier mit dem neuen Betonfertigteilwerk nicht nur R-Beton in die Serienfertigung, sondern gestaltet mit zwei regionalen Partnern den gesamten Prozess.

Zum einen kooperiert die Brüninghoff Group mit dem benachbarten Transportbeton-Unternehmen Spenner Herkules. Um auch die Zulieferung mit Recycling-Gesteinskörnung sicherzustellen, wird diese Partnerschaft zum anderen durch das Abbruchunternehmen Heermann aus Gescher-Hochmoor ergänzt. Das Dreiergespann arbeitet damit gemeinsam entlang der gesamten Wertschöpfungskette – bis zum Betonfertigteil aus R-Beton. Heermann stellt in diesem Kontext rezyklierte Gesteinskörnung des sogenannten Typ I von acht bis 16 Millimetern her. Selektiv rückgebaute Betonteile werden hierzu gebrochen, aufgearbeitet und in der nötigen Reinheit zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit Spenner Herkules erarbeitet Brüninghoff die passende Betonrezeptur, die einen emissionsarmen Herstellungsprozess genauso wie ein ressourcenschonendes Endprodukt ermöglicht. Als Initiator dieser Zusammenarbeit zeigt die Brüninghoff Group damit den Weg auf zu dieser zukunftsweisenden Baustoff-Technologie und macht das Westmünsterland zu einem führenden Standort für R-Beton.

Ein modernes Kleid für das BFT-Werk

Ein modernes Kleid für das BFT-Werk

Fassadenarbeiten in finalen Zügen.

Im Anschluss an die Installation der vorgefertigten Fassadenelemente erfolgt nun in einem finalen Schritt die Montage der Außenfassade. Bei der Entscheidung für die geeignete Fassadenbekleidung des neuen Betonfertigteilwerk am Unternehmensstandort in Heiden, fiel die Wahl auf Trapezprofile. Sie vereinen eine moderne Optik mit einem hohen Maß an Funktionalität.

Kurz vor Fertigstellung: In den finalen Zügen wird die Außenfassade des neuen BFT-Werkes mit Trapezprofilen verkleidet. Dazu werden diese mittels Bohrschrauben in den Tiefsicken auf der Unterkonstruktion befestigt. Die Profilierung der verwendeten TP 40-100 Elemente ist gleichmäßig gekantet, was zu einer optisch ruhigen Oberflächenstruktur beiträgt. Um einen visuellen Kontrast zum dunklen Blech in RAL7021 zu schaffen und außerdem das Brüninghoff-Rot zu integrieren, wurden vertikale Lisenen in RAL 9006 und 3020 verwendet. Als Aluminiumverbundplatte geliefert und als U gekantet, werden sie entlang der Seiten sichtbar auf Winkel verschraubt. Durch die Witterungsbeständigkeit des Materials eignen sich die Trapezprofile ideal als Verkleidung für eine langlebige Außenfassade.

Trapezprofile prägen die Außenfassade des neuen BFT-Werkes am Brüninghoff-Standort in Heiden. Foto: Brüninghoff

Beton-Fertigteile mit CEM III

Beton-Fertigteile mit CEM III

Zementartwechsel reduziert CO2-Emission

Brüninghoff hat den Herstellungsprozess seiner Betonfertigteile auf CEM III umgestellt. Diese Zementart zeichnet sich durch geringere klimaschädliche Emissionen aus und führt zu hellerem Beton – zugleich stellt sie eine Herausforderung in der Fertigteilherstellung dar, da im Fertigteilwerk besondere Anforderungen an die Frühfestigkeit gestellt werden. Die Rezeptur wurde daher in umfangreichen Laborversuchen und Praxistests weiterentwickelt. In diesem Zuge wurde auch der Zementeinsatz je Kubikmeter Beton reduziert, was sich ebenfalls positiv auf die gesamte Ökobilanz des Bauteils auswirkt.

Änderungen an der Beton-Rezeptur sowie das Einsparen von Zement haben einen besonders großen Einfluss auf emissionsärmere Herstellungsprozesse von Beton – und damit insgesamt auf ressourcenschonenderes Bauen. Vor diesem Hintergrund richtet Brüninghoff die Herstellung von Beton-Fertigteilen konsequent auf Nachhaltigkeit aus. Ein Baustein ist die Umstellung der Produktion von CEM I auf CEM III. Bei letzterem wird ein Teil des besonders klimaschädlichen Zementklinkers durch Hüttensand ersetzt – ein Nebenprodukt der Stahlindustrie. Das wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus. So lassen sich durch den Wechsel von CEM I zu CEM III die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kubikmeter Beton deutlich reduzieren. Dennoch ist dies nur als Brückentechnologie zu sehen, da sich auch die Herstellung von Stahl im Wandel befindet. „Natürlich streben wir auch langfristig die Verwendung von alternativen, CO2-armen Zusatzstoffen an. So gelten zum Beispiel calcinierte Tone in diesen Zusammenhang als Zementzusatzstoff der Zukunft, sind jedoch aktuell noch nicht für den industriellen Praxiseinsatz erhältlich. Bis es soweit ist, optimieren wir weiterhin unseren Herstellungsprozess mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und gestalten diesen so emissionsarm wie möglich“, erklärt Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens.

Auch zur Herstellung von Holz-Beton-Verbunddecken (HBV) kommt bei Brüninghoff bereits Beton mit CEM III zum Einsatz.