Nachhaltiges Zusammenwirken

Nachhaltiges Zusammenwirken

Brüninghoff optimiert Herstellung von Holz-Beton-Verbunddecken

Als Europas größter Produzent von Holz-Beton-Verbunddecken (HBV-Decken) hat Brüninghoff den Herstellungsprozess der Elemente weiter verbessert und intensiviert den Vertrieb für den Bauteilmarkt. Dazu werden auch die Produktionskapazitäten am Standort in Heiden deutlich ausgebaut. Von den technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen der Verbundelemente profitieren zukünftig auch andere Generalunternehmer und Bauunternehmen, Projektentwickler sowie handwerkliche Betriebe, die das Produkt zukaufen und verbauen. Es kombiniert die positiven Eigenschaften von Holz und Beton und nutzt die Synergieeffekte beider Materialien. Die Verbindung über Schubkerven schafft hier einen statisch sehr leistungsfähigen Verbund. Den Herstellungsprozess der Vollfertigteile aus Holz und Beton richtet Brüninghoff dabei konsequent nachhaltig aus.

Beton zählt nach wie vor zu den wichtigsten Baustoffen der Welt – und ist derzeit zugleich für einen erheblichen Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Denn zu seinem wichtigsten Bestandteil zählt Zement. Bei dessen Herstellung ist der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß sehr hoch – einerseits durch für den Prozess eingesetzte fossile Brennstoffe und andererseits durch die chemische Reaktion beim Kalkbrennen. Um dennoch klimaschonend zu bauen, gibt es mehrere Stellschrauben. Dazu zählen eine Reduktion von Beton in der Konstruktion und eine Substitution des Baustoffes Beton durch weniger CO2-intensive Baustoffe, Änderungen an der Beton-Rezeptur sowie das Einsparen von Zement. Diese Optimierungsmöglichkeiten im Hinblick auf klimaschonendes Bauen verfolgt Brüninghoff auch bei der Herstellung der Holz-Beton-Verbunddeckenelemente. Das übergeordnete Ziel ist dabei, auch die Beton-Komponente der HBV-Decke möglichst klimaschonend herzustellen.

Reduzierte Materialmenge und hoher Vorfertigungsgrad
Zunächst steigert die Verwendung von Holz aus nachweislich nachhaltiger Forstwirtschaft – bei Brüninghoff immer mit PEFC-Zertifikat – in HBV-Decken die Nachhaltigkeit der Deckenelemente, da so Beton eingespart wird. Zudem sind sie verglichen mit herkömmlichen Stahlbetondecken deutlich leichter. Im Vergleich zu reinen Holzdecken verfügen die HBV-Deckenelemente allerdings über eine höhere Steifigkeit und Trägheit – somit über höhere statische Leistungsfähigkeit und bessere Schallschutzeigenschaften. Als natürlicher Baustoff wirkt sich Holz zudem positiv auf das Raumempfinden und die Haptik der Oberflächen aus. Grundsätzlich führt die Produktion von Vollfertigteilen unter geschützten Bedingungen im Werk zu einem gleichbleibend hohen Qualitätsstandard und sorgt zudem auch für wenig Verschnitt und einen optimierten Materialeinsatz. Brüninghoff setzt bei der Verbindung der beiden Materialien auf Schubkerven. Denn diese sind statisch sehr leistungsfähig – und ermöglichen zugleich eine rationelle Fertigung. Letztere ist damit schneller und wirtschaftlicher. Auch eignet sich die Verbindungsart besonders für die Herstellung von Vollfertigteilen aus Holz und Beton. Die serielle Fertigung – mit sehr hohem Vorfertigungsgrad – ermöglicht zudem schnellere Renditen für Investoren. Denn die Bauzeiten auf der Baustelle werden signifikant verkürzt.

Klimaschonendere Betonrezeptur
In der Herstellung der Holz-Beton-Verbunddecken setzt Brüninghoff auf CEM III. Bei dieser Zementart wird ein Teil des besonders klimaschädlichen Zementklinkers durch Hüttensand ersetzt – ein Nebenprodukt der Stahlindustrie. Ein Faktor, der sich positiv auf die Ökobilanz auswirkt. So lassen sich durch den Wechsel von CEM I zu CEM III die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kubikmeter Beton deutlich reduzieren. Diese Zementart führt zu hellerem Beton – zugleich stellt sie eine Herausforderung in der Fertigteilherstellung dar, da im Fertigteilwerk besondere Anforderungen an die Frühfestigkeit gestellt werden. Um diese zu optimieren, stellte Brüninghoff daher die Betonrezeptur um. Im Zuge dessen wurde auch der Zementeinsatz je Kubikmeter Beton reduziert, wodurch sich ebenfalls positive Auswirkungen auf die gesamte Ökobilanz des Bauteils erzielen lassen.

Auch wenn die Verwendung von CEM III als Brückentechnologie zu sehen ist, beweist Brüninghoff mit der Anpassung der Betonrezeptur Agilität und verfolgt damit eine konsequente Ausrichtung auf emissionsärmere Prozesse. Zukünftig werden im neuen Betonfertigteilwerk, das derzeit am Standort in Heiden entsteht, zudem rezyklierte Gesteinskörnungen zum Einsatz kommen und auf diese Weise Deckenelemente mit R-Beton gefertigt. An den entsprechenden Rezepturen arbeitet der Hybridbauspezialist derzeit.

Zudem hat Brüninghoff – vor dem Hintergrund der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie – eine mögliche Rückbaubarkeit der HBV-Decke im Blick. So arbeitet der Hybridbauspezialist daran, eine sortenreine Trennung der Materialkombination nach der Nutzungsdauer zu ermöglichen. Dabei wird darauf abgezielt, eine Rückführung der Bauteile beziehungsweise Materialien in den Kreislauf zu ermöglichen, um so der Ressourcenknappheit entgegenzuwirken.

Auf dem Weg zum nachhaltigen Betonfertigteilwerk

Auf dem Weg zum nachhaltigen Betonfertigteilwerk

BFT-Werk in Heiden erhält DGNB-Vorzertifikat in Gold.

Das neue Betonfertigteilwerk, das am Standort der Brüninghoff Group in Heiden entsteht, hat jetzt das Vorzertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten. Damit werden die hohen Nachhaltigkeitsstandards des Bauvorhabens in ökologischer, soziokultureller, funktionaler, technischer und ökonomischer Hinsicht gewürdigt.

Ausgezeichnet mit dem Vorzertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB): das neue Betonfertigteilwerk der Brüninghoff Group am Standort in Heiden.

Im neuen Betonfertigteilwerk in Heiden will Brüninghoff zukünftig nachhaltiger produzieren. Doch nicht nur die Produktion wird dahingehend ausgerichtet: Auch das Gebäudekonzept von Plansite, einem Planungs-Spin-Off der Brüninghoff Group, stellt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Dieser Anspruch wird jetzt durch die Vorzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. bestätigt. Hierbei erreicht das Bauprojekt den Gold-Status, die zweithöchste Auszeichnungsstufe. Das Vorzertifikat der DGNB bewertet die Qualität von Gebäuden im Hinblick auf Nachhaltigkeit bereits in der Planungs- und Bauphase, aber auch in der späteren Nutzungsphase. Begleitet wird die Nachhaltigkeitszertifizierung von Anja Rosen, Architektin und DGNB-Auditorin bei der C5 GmbH i.G..

Holzrahmenbauelemente für eine bessere Ökobilanz
Das Werk auf dem rund 31.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Siemensstraße verfügt über eine Fläche von circa 17.000 Quadratmetern. Bei der dreischiffigen Halle kommen nicht nur Betonstützen und Stahl-Binder zum Einsatz, sondern auch vorgefertigte Holzrahmenbauelemente – statt der im Gewerbebau üblichen Sandwichelemente. Das trägt auch dazu bei, dass das Projekt besonders gut im Kriterium „Ökobilanz des Gebäudes“ bewertet ist.

Grüne Energiegewinnung
Als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie fügt sich in diesem Kontext die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach in das Gesamtkonzept ein. Auf einer Fläche von 1.238 Quadratmetern werden hier 680 Solarmodule installiert. Neben dem großen ökologischen Nutzen der grünen Energiegewinnung bietet die Anlage auch einen entscheidenden ökonomischen Vorteil für Brüninghoff: So werden etwa 90 Prozent der vor Ort erzeugten Energie für die Produktion von Betonfertigteilen genutzt.

Vorfertigung für eine hohe Qualität in der Bauausführung
Der hohe Vorfertigungsgrad der eingesetzten Bauteile sorgt für einen zügigen Baufortschritt und eine trockene Baustelle. Durch die Vorfertigung können Abfälle im Werk besser sortiert und verwertet und darüber hinaus die Baustellenabfälle erheblich reduziert werden. Die Umsetzung und Erfüllung der Nachhaltigkeitsaspekte wird durch eine gute Bewertung des Kriteriums „Qualitätssicherung der Bauausführung“ bestätigt.

Zisterne für einen reduzierten Grundwasserverbrauch
Neben der Verwendung nachwachsender Baustoffe ist eine Zisterne ein weiterer Baustein in der nachhaltigen Ausrichtung des Projekts. Anfallendes Regenwasser sammelt Brüninghoff in einem 1.000 Kubikmeter fassenden Tank. Damit verkleinert sich der ökologische Fußabdruck des Unternehmens und die Entnahme von Grundwasser wird reduziert. Das Kriterium „Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen“ wird daher besonders positiv bewertet.

E-Ladestationen als Teil der Mobilitätsinfrastruktur
Das Konzept des Werks sieht auch E-Fahrzeuge für den Transport sowie Ladesäulen auf dem Betriebsgelände vor – Aspekte, die zu positiven Bewertungen im Kriterium „Mobilitätsinfrastruktur“ führen.

„Brüninghoff legt besonderen Wert auf die Verwirklichung nachhaltigkeitsorientierter Ziele. Mit dem neuen Betonfertigteilwerk machen wir deutlich, dass sich auch Produktionsstätten mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch realisieren lassen – und schaffen zugleich die passende Umgebung für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Produktion“, erklärt Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens.

Bei dem neuen Betonfertigteilwerk kommen vorgefertigte Holzrahmenbauelemente zum Einsatz – statt der im Gewerbebau üblichen Sandwichelemente. Das trägt auch dazu bei, dass das Projekt besonders gut im Kriterium „Ökobilanz des Gebäudes“ bewertet ist. Foto: Brüninghoff

Akustiktrapez für verbesserte Raumqualität

Akustiktrapez für verbesserte Raumqualität

Dachkonstruktion des neuen Betonfertigteilwerks.

Das Betonfertigteilwerk in Heiden befindet sich in der letzten Bauphase. So wurde jetzt die Dachkonstruktion abgeschlossen. Im nächsten Schritt folgt dann die Installation der Photovoltaik-Anlage.

Zukünftig werden im neuen Betonfertigteilwerk in Heiden auch Holz-Beton-Verbunddecken gefertigt. Die Zwischenlagerung und Verarbeitung von Holz mussten auch bei der Gebäudekonzeption berücksichtigt werden – das wirkt sich beispielsweise auf die Dachkonstruktion aus. So kommen hier Betonbinder zum Einsatz, was sich unter anderem positiv auf die Brandlastberechnung auswirkt. Das Dach ist als klassisches Warmdach aufgebaut – bestehend aus Trapezblechen, einer nichtbrennbaren Dämmung sowie PVC-Folie. Die Trapezbleche wirken als gelochte Akustikelemente schallabsorbierend und verbessern so die Raumqualität. Lochflächenanteile sowie Lage der Löcher sind so gewählt, dass sowohl Tragfähigkeit als auch Schallabsorption berücksichtigt werden. Auf der Dachfläche wird im Anschluss eine 1.238 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiert. Diese wurde bei der Berechnung der Verkehrslast entsprechend berücksichtigt.

Perspektiven zum grünen Beton

Perspektiven zum grünen Beton

Neunte Brüninghoff Impulsveranstaltung in Heiden.

Nachhaltigkeit ist ein bestimmendes Thema für die Baubranche und damit auch für das Bauen mit Beton. Dazu lud die Brüninghoff Group Mitte September nach Heiden zur neunten Impulsveranstaltung ein. Hier entsteht derzeit ein modernes Betonfertigteilwerk. Es ist das erste seiner Art in Europa, da es sowohl einen emissionsreduzierten Herstellungsprozess als auch die Verwendung von R-Beton sowie die Produktion hybrider Bauteile in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Titel „Grüner Beton – eine Frage der Perspektive?“ informierten vier Experten rund 160 Teilnehmende über Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe.

Trends in der Branche aufzeigen und Wissen vermitteln: Zu diesem Zweck hat die Brüninghoff Group bereits 2014 die Veranstaltungsreihe „Impuls“ ins Leben gerufen. Sie richtet sich unter anderem an Investoren, Planer und Ausführende. Die neunte Impulsveranstaltung diskutierte nun die Thematik „Grüner Beton – eine Frage der Perspektive?“. Rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazu der Einladung an den Stammsitz in Heiden gefolgt. Veranstaltungsort war das neue Betonfertigteilwerk, das hier bis Ende des Jahres fertiggestellt wird. Damit wählte Brüninghoff bewusst einen Ort, der die Thematik der Veranstaltung aufgreift. So stellte Geschäftsführer Frank Steffens das Konzept der Produktion vor. Sie wird konsequent nachhaltig ausgerichtet. Dazu zählen die CO2-Reduktion durch die Umstellung auf CEM III sowie der Einsatz von Recyclingmaterial. Auch wird Beton an sich reduziert. Möglich wird dies durch die Verbindung mit Holz zu einer hybriden Konstruktion. Weitere Aspekte sind die Verwendung von Brauchwasser in der Produktion sowie digitale Verfahren für das Qualitätsmanagement und das Vermeiden von Deponieabfällen. Mit diesem Gesamtpaket wird der Strukturwandel in der Herstellung von Betonfertigteilen eingeläutet. Brüninghoff setzt so richtungsweisende Standards und neue Maßstäbe in der Branche.

Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens stellte die konsequent nachhaltige Ausrichtung der Produktion von Betonfertigteilen vor. Foto: Brüninghoff

Auf die Ziele der Unternehmensgruppe sowie die Einflussmöglichkeiten der Bauwirtschaft ging auch Christian Langenhövel, Geschäftsführer der Plansite GmbH & Co. KG, ein. Er erläuterte die Hintergründe der Ausgründung des Bereiches Integrale Planung von Brüninghoff zur eigenen Planungsgesellschaft. Anhand konkreter Beispiele zeigte er Anwendungsfälle und nachhaltig ausgerichtete Gebäudekonzepte aus planerischer Sicht auf. Live per Videoscreen zugeschaltet wurde Hubert Rhomberg, CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe. Er betonte die Rolle der Bauwirtschaft und mahnte, dass die Entwicklung nachhaltiger Lösungen nicht mit Inseldenken erfolgen kann. Um Muster aufzubrechen und Fortschritte zu erzielen, sei ein gemeinsamer Know-how-Transfer unabdingbar. Durch Kollaboration lässt sich bereits in frühen Projektphasen eine Effizienzsteigerung erzielen und ein konsequentes Kreislaufdenken in der Branche etablieren. Diesen Kreislaufgedanken griff Dr. Volker Thome, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, in seinem Vortrag zu innovativen Aufbereitungsverfahren für Bauschutt auf. Dabei wird auf die Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe abgezielt. Thome präsentierte den derzeitigen Stand der Forschung und stellte unter anderem die elektrodynamische Fragmentierung vor. Auch erläuterte er, welche Probleme beispielsweise im Hinblick auf die Nutzung mineralischer Sekundärrohstoffe auftreten und wie diese gelöst werden können.

Steffens freute sich über eine gelungene Impulsveranstaltung in Heiden: „Das große Interesse an diesem Thema zeigt uns, dass vermehrt nicht nur kreislauforientierte Ansätze diskutiert werden, sondern auch aktiv nach konkreten Lösungen und Produkten gesucht wird.“

Live zugeschaltet aus Österreich: Hubert Rhomberg, CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe, betonte die Bedeutung von Kollaboration in der Bauwirtschaft, um Fortschritte zu erzielen. Foto: Rhomberg Gruppe
Dr. Volker Thome, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, griff innovative Aufbereitungsverfahren für Bauschutt zur Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe auf. Foto: Brüninghoff

Dreiergespann für R-Beton

Dreiergespann für R-Beton

Kooperation für eine geschlossene Wertschöpfungskette.

Von der urbanen Rohstoffmine bis zum Betonfertigteil: Im Münsterland zeigen drei Akteure jetzt, wie die Wertschöpfungskette zum ressourcenschonenden Beton regional und nachhaltig gestaltet wird. So bringt die Brüninghoff Group hier mit dem neuen Betonfertigteilwerk nicht nur R-Beton in die Serienfertigung, sondern gestaltet mit zwei regionalen Partnern den gesamten Prozess.

Zum einen kooperiert die Brüninghoff Group mit dem benachbarten Transportbeton-Unternehmen Spenner Herkules. Um auch die Zulieferung mit Recycling-Gesteinskörnung sicherzustellen, wird diese Partnerschaft zum anderen durch das Abbruchunternehmen Heermann aus Gescher-Hochmoor ergänzt. Das Dreiergespann arbeitet damit gemeinsam entlang der gesamten Wertschöpfungskette – bis zum Betonfertigteil aus R-Beton. Heermann stellt in diesem Kontext rezyklierte Gesteinskörnung des sogenannten Typ I von acht bis 16 Millimetern her. Selektiv rückgebaute Betonteile werden hierzu gebrochen, aufgearbeitet und in der nötigen Reinheit zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit Spenner Herkules erarbeitet Brüninghoff die passende Betonrezeptur, die einen emissionsarmen Herstellungsprozess genauso wie ein ressourcenschonendes Endprodukt ermöglicht. Als Initiator dieser Zusammenarbeit zeigt die Brüninghoff Group damit den Weg auf zu dieser zukunftsweisenden Baustoff-Technologie und macht das Westmünsterland zu einem führenden Standort für R-Beton.

Ein modernes Kleid für das BFT-Werk

Ein modernes Kleid für das BFT-Werk

Fassadenarbeiten in finalen Zügen.

Im Anschluss an die Installation der vorgefertigten Fassadenelemente erfolgt nun in einem finalen Schritt die Montage der Außenfassade. Bei der Entscheidung für die geeignete Fassadenbekleidung des neuen Betonfertigteilwerk am Unternehmensstandort in Heiden, fiel die Wahl auf Trapezprofile. Sie vereinen eine moderne Optik mit einem hohen Maß an Funktionalität.

Kurz vor Fertigstellung: In den finalen Zügen wird die Außenfassade des neuen BFT-Werkes mit Trapezprofilen verkleidet. Dazu werden diese mittels Bohrschrauben in den Tiefsicken auf der Unterkonstruktion befestigt. Die Profilierung der verwendeten TP 40-100 Elemente ist gleichmäßig gekantet, was zu einer optisch ruhigen Oberflächenstruktur beiträgt. Um einen visuellen Kontrast zum dunklen Blech in RAL7021 zu schaffen und außerdem das Brüninghoff-Rot zu integrieren, wurden vertikale Lisenen in RAL 9006 und 3020 verwendet. Als Aluminiumverbundplatte geliefert und als U gekantet, werden sie entlang der Seiten sichtbar auf Winkel verschraubt. Durch die Witterungsbeständigkeit des Materials eignen sich die Trapezprofile ideal als Verkleidung für eine langlebige Außenfassade.

Trapezprofile prägen die Außenfassade des neuen BFT-Werkes am Brüninghoff-Standort in Heiden. Foto: Brüninghoff

Beton-Fertigteile mit CEM III

Beton-Fertigteile mit CEM III

Zementartwechsel reduziert CO2-Emission

Brüninghoff hat den Herstellungsprozess seiner Betonfertigteile auf CEM III umgestellt. Diese Zementart zeichnet sich durch geringere klimaschädliche Emissionen aus und führt zu hellerem Beton – zugleich stellt sie eine Herausforderung in der Fertigteilherstellung dar, da im Fertigteilwerk besondere Anforderungen an die Frühfestigkeit gestellt werden. Die Rezeptur wurde daher in umfangreichen Laborversuchen und Praxistests weiterentwickelt. In diesem Zuge wurde auch der Zementeinsatz je Kubikmeter Beton reduziert, was sich ebenfalls positiv auf die gesamte Ökobilanz des Bauteils auswirkt.

Änderungen an der Beton-Rezeptur sowie das Einsparen von Zement haben einen besonders großen Einfluss auf emissionsärmere Herstellungsprozesse von Beton – und damit insgesamt auf ressourcenschonenderes Bauen. Vor diesem Hintergrund richtet Brüninghoff die Herstellung von Beton-Fertigteilen konsequent auf Nachhaltigkeit aus. Ein Baustein ist die Umstellung der Produktion von CEM I auf CEM III. Bei letzterem wird ein Teil des besonders klimaschädlichen Zementklinkers durch Hüttensand ersetzt – ein Nebenprodukt der Stahlindustrie. Das wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus. So lassen sich durch den Wechsel von CEM I zu CEM III die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kubikmeter Beton deutlich reduzieren. Dennoch ist dies nur als Brückentechnologie zu sehen, da sich auch die Herstellung von Stahl im Wandel befindet. „Natürlich streben wir auch langfristig die Verwendung von alternativen, CO2-armen Zusatzstoffen an. So gelten zum Beispiel calcinierte Tone in diesen Zusammenhang als Zementzusatzstoff der Zukunft, sind jedoch aktuell noch nicht für den industriellen Praxiseinsatz erhältlich. Bis es soweit ist, optimieren wir weiterhin unseren Herstellungsprozess mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und gestalten diesen so emissionsarm wie möglich“, erklärt Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens.

Auch zur Herstellung von Holz-Beton-Verbunddecken (HBV) kommt bei Brüninghoff bereits Beton mit CEM III zum Einsatz.

Frisch ans Werk

Frisch ans Werk

Fassadenelemente für das neue Betonfertigteilwerk

Einen weiteren Meilenstein erreicht jetzt die Baustelle des neuen Betonfertigteilwerks am Brüninghoff-Standort in Heiden: Das Setzen der Betonstützen ist abgeschlossen und es folgt die Montage der vorgefertigten Fassadenelemente.
Im Brüninghoff-Holz-Werk in Heiden produziert, haben die Fassadenelemente einen sehr kurzen Weg zur Baustelle. Sie verfügen über Maße von rund zweieinhalb mal 13 Meter – damit decken sie die komplette Hallenhöhe ab. Auf der Innenseite bestehen die Elemente aus einer 25 Millimeter starken Kerto LVL Platte von Metsä Wood, die werksseitig weiß lasiert wird, in ihrer natürlichen Oberfläche jedoch auch später sichtbar erhalten bleibt. Da die Platte das komplette Element in der Höhe abdeckt und somit nicht gestückelt wird, entfallen optisch störende Stöße. Diese müssten sonst zudem hinsichtlich der Luftdichtigkeit aufwändig geschlossen werden. Auch kann mit den Platten relativ schnell eine ansprechende Oberfläche realisiert werden. Das Ständerwerk der Holzrahmenbauelemente besteht ebenfalls aus Kerto LVL. Als Dämmschicht kommt hier eine 180 Millimeter dicke Einblasdämmung aus Zellulose zum Einsatz. Die Außenseite bildet eine 16 Millimeter starke DWD-Platte, die mit einer Unterkonstruktion für die später zu montierende Fassadenbekleidung versehen ist.

Die Fassadenelemente für das neue Betonfertigteilwerk von Brüninghoff werden am Unternehmensstandort in Heiden vorgefertigt.
Foto: Brüninghoff

Die einzelnen Elemente verfügen über eine Höhe von rund 13 Metern und decken so die gesamte Hallenhöhe ab. 
Foto: Brüninghoff

Kamerad, schenk ein!

Kamerad, schenk ein!

RICHTFEST FÜR DAS NEUE BETONFERTIGTEILWERK IN HEIDEN
In lockerer Atmosphäre trafen sich am 10. Juni Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Brüninghoff, Vertreter der Politik sowie Partner des Unternehmens, um das Richtfest für das neue Betonfertigteilwerk zu feiern. Es entsteht derzeit am Standort in Heiden – und vervierfacht nicht nur die bisherigen Produktionskapazitäten, sondern präsentiert sowohl in der Bauphase als auch im Betrieb einen Fokus auf Nachhaltigkeit. Der Anspruch an den neuen Bau ist hoch: Denn Brüninghoff läutet damit den Strukturwandel ein – hin zum kreislauforientierten Bauen mit Beton. So wird hier zukünftig auch mit Recyclingbeton in der Vorfertigung gearbeitet. Im Herstellungsprozess der Fertigteile verwendet Brüninghoff emissionsärmere Zuschlagsstoffe sowie einen erheblichen Anteil an Recyclingmaterial und richtet damit seine gesamte Produktion nachhaltig aus. Energieerzeugung über die Photovoltaikanlage, Ladesäulen für E-Fahrzeuge und eine Brauchwasserzisterne zur Wasserversorgung für die Betonherstellung sind ebenfalls wichtige Bausteine des Gesamtkonzepts der neuen rund 17.000 Quadratmeter großen dreischiffigen Produktionshalle. Bei ihrer Planung und Realisierung findet der Nachhaltigkeitsgedanke besonders Berücksichtigung – beispielsweise mit dem ressourcenschonenden Einsatz von Fassadenelementen aus Holz und der Verwendung emissionsärmere Zuschlagsstoffen in den Fertigteilstützen.

Bewusster Umgang mit Wasser

Bewusster Umgang mit Wasser

Betonfertigteilwerk mit Zisterne.
In manchen Regionen Deutschlands wird Wasser bereits zum knappen Gut – zugleich bereiten Starkregenereignisse Sorgen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels bekommt der bewusste Umgang mit der Ressource Wasser somit eine bedeutende Rolle. So darf bei dem nachhaltigen Gesamtkonzept des neuen Betonfertigteilwerks, das Brüninghoff derzeit am Unternehmensstandort in Heiden errichtet, auch eine Zisterne nicht fehlen.
Ökologisch, nachhaltig, regional – Nicht erst im späteren Betrieb, auch bereits beim Bau des Betonfertigteilwerks von Brüninghoff wird von Beginn an ressourcenschonend gedacht. Ein Baustein dabei ist die Zisterne, die aktuell eingebaut wird. Anfallendes Regenwasser sammelt Brüninghoff dann zukünftig in dem 1.000 Kubikmeter fassenden Tank. 200 Kubikmeter werden davon für Löscheinsätze vorgehalten. 400 Kubikmeter kommen dem benachbarten Beton-Unternehmen Spenner Herkules zu. Einen Teil des restlichen Vorrats verwendet Brüninghoff als Brauchwasser für den Produktionsprozess des Recyclingbetons sowie für Reinigungsarbeiten. Das übrige Fassungsvermögen wird für die Regenrückhaltung genutzt. Das Sammeln von Regenwasser verkleinert den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens und reduziert die Entnahme von Grundwasser.