Akustiktrapez für verbesserte Raumqualität

Akustiktrapez für verbesserte Raumqualität

Dachkonstruktion des neuen Betonfertigteilwerks.

Das Betonfertigteilwerk in Heiden befindet sich in der letzten Bauphase. So wurde jetzt die Dachkonstruktion abgeschlossen. Im nächsten Schritt folgt dann die Installation der Photovoltaik-Anlage.

Zukünftig werden im neuen Betonfertigteilwerk in Heiden auch Holz-Beton-Verbunddecken gefertigt. Die Zwischenlagerung und Verarbeitung von Holz mussten auch bei der Gebäudekonzeption berücksichtigt werden – das wirkt sich beispielsweise auf die Dachkonstruktion aus. So kommen hier Betonbinder zum Einsatz, was sich unter anderem positiv auf die Brandlastberechnung auswirkt. Das Dach ist als klassisches Warmdach aufgebaut – bestehend aus Trapezblechen, einer nichtbrennbaren Dämmung sowie PVC-Folie. Die Trapezbleche wirken als gelochte Akustikelemente schallabsorbierend und verbessern so die Raumqualität. Lochflächenanteile sowie Lage der Löcher sind so gewählt, dass sowohl Tragfähigkeit als auch Schallabsorption berücksichtigt werden. Auf der Dachfläche wird im Anschluss eine 1.238 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiert. Diese wurde bei der Berechnung der Verkehrslast entsprechend berücksichtigt.

Perspektiven zum grünen Beton

Perspektiven zum grünen Beton

Neunte Brüninghoff Impulsveranstaltung in Heiden.

Nachhaltigkeit ist ein bestimmendes Thema für die Baubranche und damit auch für das Bauen mit Beton. Dazu lud die Brüninghoff Group Mitte September nach Heiden zur neunten Impulsveranstaltung ein. Hier entsteht derzeit ein modernes Betonfertigteilwerk. Es ist das erste seiner Art in Europa, da es sowohl einen emissionsreduzierten Herstellungsprozess als auch die Verwendung von R-Beton sowie die Produktion hybrider Bauteile in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Titel „Grüner Beton – eine Frage der Perspektive?“ informierten vier Experten rund 160 Teilnehmende über Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe.

Trends in der Branche aufzeigen und Wissen vermitteln: Zu diesem Zweck hat die Brüninghoff Group bereits 2014 die Veranstaltungsreihe „Impuls“ ins Leben gerufen. Sie richtet sich unter anderem an Investoren, Planer und Ausführende. Die neunte Impulsveranstaltung diskutierte nun die Thematik „Grüner Beton – eine Frage der Perspektive?“. Rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazu der Einladung an den Stammsitz in Heiden gefolgt. Veranstaltungsort war das neue Betonfertigteilwerk, das hier bis Ende des Jahres fertiggestellt wird. Damit wählte Brüninghoff bewusst einen Ort, der die Thematik der Veranstaltung aufgreift. So stellte Geschäftsführer Frank Steffens das Konzept der Produktion vor. Sie wird konsequent nachhaltig ausgerichtet. Dazu zählen die CO2-Reduktion durch die Umstellung auf CEM III sowie der Einsatz von Recyclingmaterial. Auch wird Beton an sich reduziert. Möglich wird dies durch die Verbindung mit Holz zu einer hybriden Konstruktion. Weitere Aspekte sind die Verwendung von Brauchwasser in der Produktion sowie digitale Verfahren für das Qualitätsmanagement und das Vermeiden von Deponieabfällen. Mit diesem Gesamtpaket wird der Strukturwandel in der Herstellung von Betonfertigteilen eingeläutet. Brüninghoff setzt so richtungsweisende Standards und neue Maßstäbe in der Branche.

Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens stellte die konsequent nachhaltige Ausrichtung der Produktion von Betonfertigteilen vor. Foto: Brüninghoff

Auf die Ziele der Unternehmensgruppe sowie die Einflussmöglichkeiten der Bauwirtschaft ging auch Christian Langenhövel, Geschäftsführer der Plansite GmbH & Co. KG, ein. Er erläuterte die Hintergründe der Ausgründung des Bereiches Integrale Planung von Brüninghoff zur eigenen Planungsgesellschaft. Anhand konkreter Beispiele zeigte er Anwendungsfälle und nachhaltig ausgerichtete Gebäudekonzepte aus planerischer Sicht auf. Live per Videoscreen zugeschaltet wurde Hubert Rhomberg, CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe. Er betonte die Rolle der Bauwirtschaft und mahnte, dass die Entwicklung nachhaltiger Lösungen nicht mit Inseldenken erfolgen kann. Um Muster aufzubrechen und Fortschritte zu erzielen, sei ein gemeinsamer Know-how-Transfer unabdingbar. Durch Kollaboration lässt sich bereits in frühen Projektphasen eine Effizienzsteigerung erzielen und ein konsequentes Kreislaufdenken in der Branche etablieren. Diesen Kreislaufgedanken griff Dr. Volker Thome, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, in seinem Vortrag zu innovativen Aufbereitungsverfahren für Bauschutt auf. Dabei wird auf die Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe abgezielt. Thome präsentierte den derzeitigen Stand der Forschung und stellte unter anderem die elektrodynamische Fragmentierung vor. Auch erläuterte er, welche Probleme beispielsweise im Hinblick auf die Nutzung mineralischer Sekundärrohstoffe auftreten und wie diese gelöst werden können.

Steffens freute sich über eine gelungene Impulsveranstaltung in Heiden: „Das große Interesse an diesem Thema zeigt uns, dass vermehrt nicht nur kreislauforientierte Ansätze diskutiert werden, sondern auch aktiv nach konkreten Lösungen und Produkten gesucht wird.“

Live zugeschaltet aus Österreich: Hubert Rhomberg, CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe, betonte die Bedeutung von Kollaboration in der Bauwirtschaft, um Fortschritte zu erzielen. Foto: Rhomberg Gruppe
Dr. Volker Thome, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, griff innovative Aufbereitungsverfahren für Bauschutt zur Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe auf. Foto: Brüninghoff