Perspektiven zum grünen Beton

Perspektiven zum grünen Beton

Neunte Brüninghoff Impulsveranstaltung in Heiden.

Nachhaltigkeit ist ein bestimmendes Thema für die Baubranche und damit auch für das Bauen mit Beton. Dazu lud die Brüninghoff Group Mitte September nach Heiden zur neunten Impulsveranstaltung ein. Hier entsteht derzeit ein modernes Betonfertigteilwerk. Es ist das erste seiner Art in Europa, da es sowohl einen emissionsreduzierten Herstellungsprozess als auch die Verwendung von R-Beton sowie die Produktion hybrider Bauteile in den Mittelpunkt stellt. Unter dem Titel „Grüner Beton – eine Frage der Perspektive?“ informierten vier Experten rund 160 Teilnehmende über Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe.

Trends in der Branche aufzeigen und Wissen vermitteln: Zu diesem Zweck hat die Brüninghoff Group bereits 2014 die Veranstaltungsreihe „Impuls“ ins Leben gerufen. Sie richtet sich unter anderem an Investoren, Planer und Ausführende. Die neunte Impulsveranstaltung diskutierte nun die Thematik „Grüner Beton – eine Frage der Perspektive?“. Rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazu der Einladung an den Stammsitz in Heiden gefolgt. Veranstaltungsort war das neue Betonfertigteilwerk, das hier bis Ende des Jahres fertiggestellt wird. Damit wählte Brüninghoff bewusst einen Ort, der die Thematik der Veranstaltung aufgreift. So stellte Geschäftsführer Frank Steffens das Konzept der Produktion vor. Sie wird konsequent nachhaltig ausgerichtet. Dazu zählen die CO2-Reduktion durch die Umstellung auf CEM III sowie der Einsatz von Recyclingmaterial. Auch wird Beton an sich reduziert. Möglich wird dies durch die Verbindung mit Holz zu einer hybriden Konstruktion. Weitere Aspekte sind die Verwendung von Brauchwasser in der Produktion sowie digitale Verfahren für das Qualitätsmanagement und das Vermeiden von Deponieabfällen. Mit diesem Gesamtpaket wird der Strukturwandel in der Herstellung von Betonfertigteilen eingeläutet. Brüninghoff setzt so richtungsweisende Standards und neue Maßstäbe in der Branche.

Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens stellte die konsequent nachhaltige Ausrichtung der Produktion von Betonfertigteilen vor. Foto: Brüninghoff

Auf die Ziele der Unternehmensgruppe sowie die Einflussmöglichkeiten der Bauwirtschaft ging auch Christian Langenhövel, Geschäftsführer der Plansite GmbH & Co. KG, ein. Er erläuterte die Hintergründe der Ausgründung des Bereiches Integrale Planung von Brüninghoff zur eigenen Planungsgesellschaft. Anhand konkreter Beispiele zeigte er Anwendungsfälle und nachhaltig ausgerichtete Gebäudekonzepte aus planerischer Sicht auf. Live per Videoscreen zugeschaltet wurde Hubert Rhomberg, CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe. Er betonte die Rolle der Bauwirtschaft und mahnte, dass die Entwicklung nachhaltiger Lösungen nicht mit Inseldenken erfolgen kann. Um Muster aufzubrechen und Fortschritte zu erzielen, sei ein gemeinsamer Know-how-Transfer unabdingbar. Durch Kollaboration lässt sich bereits in frühen Projektphasen eine Effizienzsteigerung erzielen und ein konsequentes Kreislaufdenken in der Branche etablieren. Diesen Kreislaufgedanken griff Dr. Volker Thome, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, in seinem Vortrag zu innovativen Aufbereitungsverfahren für Bauschutt auf. Dabei wird auf die Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe abgezielt. Thome präsentierte den derzeitigen Stand der Forschung und stellte unter anderem die elektrodynamische Fragmentierung vor. Auch erläuterte er, welche Probleme beispielsweise im Hinblick auf die Nutzung mineralischer Sekundärrohstoffe auftreten und wie diese gelöst werden können.

Steffens freute sich über eine gelungene Impulsveranstaltung in Heiden: „Das große Interesse an diesem Thema zeigt uns, dass vermehrt nicht nur kreislauforientierte Ansätze diskutiert werden, sondern auch aktiv nach konkreten Lösungen und Produkten gesucht wird.“

Live zugeschaltet aus Österreich: Hubert Rhomberg, CEO und Mitinhaber der Rhomberg Gruppe, betonte die Bedeutung von Kollaboration in der Bauwirtschaft, um Fortschritte zu erzielen. Foto: Rhomberg Gruppe
Dr. Volker Thome, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik, griff innovative Aufbereitungsverfahren für Bauschutt zur Rückgewinnung sekundärer Rohstoffe auf. Foto: Brüninghoff

Dreiergespann für R-Beton

Dreiergespann für R-Beton

Kooperation für eine geschlossene Wertschöpfungskette.

Von der urbanen Rohstoffmine bis zum Betonfertigteil: Im Münsterland zeigen drei Akteure jetzt, wie die Wertschöpfungskette zum ressourcenschonenden Beton regional und nachhaltig gestaltet wird. So bringt die Brüninghoff Group hier mit dem neuen Betonfertigteilwerk nicht nur R-Beton in die Serienfertigung, sondern gestaltet mit zwei regionalen Partnern den gesamten Prozess.

Zum einen kooperiert die Brüninghoff Group mit dem benachbarten Transportbeton-Unternehmen Spenner Herkules. Um auch die Zulieferung mit Recycling-Gesteinskörnung sicherzustellen, wird diese Partnerschaft zum anderen durch das Abbruchunternehmen Heermann aus Gescher-Hochmoor ergänzt. Das Dreiergespann arbeitet damit gemeinsam entlang der gesamten Wertschöpfungskette – bis zum Betonfertigteil aus R-Beton. Heermann stellt in diesem Kontext rezyklierte Gesteinskörnung des sogenannten Typ I von acht bis 16 Millimetern her. Selektiv rückgebaute Betonteile werden hierzu gebrochen, aufgearbeitet und in der nötigen Reinheit zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit Spenner Herkules erarbeitet Brüninghoff die passende Betonrezeptur, die einen emissionsarmen Herstellungsprozess genauso wie ein ressourcenschonendes Endprodukt ermöglicht. Als Initiator dieser Zusammenarbeit zeigt die Brüninghoff Group damit den Weg auf zu dieser zukunftsweisenden Baustoff-Technologie und macht das Westmünsterland zu einem führenden Standort für R-Beton.

Ein modernes Kleid für das BFT-Werk

Ein modernes Kleid für das BFT-Werk

Fassadenarbeiten in finalen Zügen.

Im Anschluss an die Installation der vorgefertigten Fassadenelemente erfolgt nun in einem finalen Schritt die Montage der Außenfassade. Bei der Entscheidung für die geeignete Fassadenbekleidung des neuen Betonfertigteilwerk am Unternehmensstandort in Heiden, fiel die Wahl auf Trapezprofile. Sie vereinen eine moderne Optik mit einem hohen Maß an Funktionalität.

Kurz vor Fertigstellung: In den finalen Zügen wird die Außenfassade des neuen BFT-Werkes mit Trapezprofilen verkleidet. Dazu werden diese mittels Bohrschrauben in den Tiefsicken auf der Unterkonstruktion befestigt. Die Profilierung der verwendeten TP 40-100 Elemente ist gleichmäßig gekantet, was zu einer optisch ruhigen Oberflächenstruktur beiträgt. Um einen visuellen Kontrast zum dunklen Blech in RAL7021 zu schaffen und außerdem das Brüninghoff-Rot zu integrieren, wurden vertikale Lisenen in RAL 9006 und 3020 verwendet. Als Aluminiumverbundplatte geliefert und als U gekantet, werden sie entlang der Seiten sichtbar auf Winkel verschraubt. Durch die Witterungsbeständigkeit des Materials eignen sich die Trapezprofile ideal als Verkleidung für eine langlebige Außenfassade.

Trapezprofile prägen die Außenfassade des neuen BFT-Werkes am Brüninghoff-Standort in Heiden. Foto: Brüninghoff

Beton-Fertigteile mit CEM III

Beton-Fertigteile mit CEM III

Zementartwechsel reduziert CO2-Emission

Brüninghoff hat den Herstellungsprozess seiner Betonfertigteile auf CEM III umgestellt. Diese Zementart zeichnet sich durch geringere klimaschädliche Emissionen aus und führt zu hellerem Beton – zugleich stellt sie eine Herausforderung in der Fertigteilherstellung dar, da im Fertigteilwerk besondere Anforderungen an die Frühfestigkeit gestellt werden. Die Rezeptur wurde daher in umfangreichen Laborversuchen und Praxistests weiterentwickelt. In diesem Zuge wurde auch der Zementeinsatz je Kubikmeter Beton reduziert, was sich ebenfalls positiv auf die gesamte Ökobilanz des Bauteils auswirkt.

Änderungen an der Beton-Rezeptur sowie das Einsparen von Zement haben einen besonders großen Einfluss auf emissionsärmere Herstellungsprozesse von Beton – und damit insgesamt auf ressourcenschonenderes Bauen. Vor diesem Hintergrund richtet Brüninghoff die Herstellung von Beton-Fertigteilen konsequent auf Nachhaltigkeit aus. Ein Baustein ist die Umstellung der Produktion von CEM I auf CEM III. Bei letzterem wird ein Teil des besonders klimaschädlichen Zementklinkers durch Hüttensand ersetzt – ein Nebenprodukt der Stahlindustrie. Das wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus. So lassen sich durch den Wechsel von CEM I zu CEM III die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kubikmeter Beton deutlich reduzieren. Dennoch ist dies nur als Brückentechnologie zu sehen, da sich auch die Herstellung von Stahl im Wandel befindet. „Natürlich streben wir auch langfristig die Verwendung von alternativen, CO2-armen Zusatzstoffen an. So gelten zum Beispiel calcinierte Tone in diesen Zusammenhang als Zementzusatzstoff der Zukunft, sind jedoch aktuell noch nicht für den industriellen Praxiseinsatz erhältlich. Bis es soweit ist, optimieren wir weiterhin unseren Herstellungsprozess mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und gestalten diesen so emissionsarm wie möglich“, erklärt Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens.

Auch zur Herstellung von Holz-Beton-Verbunddecken (HBV) kommt bei Brüninghoff bereits Beton mit CEM III zum Einsatz.

Frisch ans Werk

Frisch ans Werk

Fassadenelemente für das neue Betonfertigteilwerk

Einen weiteren Meilenstein erreicht jetzt die Baustelle des neuen Betonfertigteilwerks am Brüninghoff-Standort in Heiden: Das Setzen der Betonstützen ist abgeschlossen und es folgt die Montage der vorgefertigten Fassadenelemente.
Im Brüninghoff-Holz-Werk in Heiden produziert, haben die Fassadenelemente einen sehr kurzen Weg zur Baustelle. Sie verfügen über Maße von rund zweieinhalb mal 13 Meter – damit decken sie die komplette Hallenhöhe ab. Auf der Innenseite bestehen die Elemente aus einer 25 Millimeter starken Kerto LVL Platte von Metsä Wood, die werksseitig weiß lasiert wird, in ihrer natürlichen Oberfläche jedoch auch später sichtbar erhalten bleibt. Da die Platte das komplette Element in der Höhe abdeckt und somit nicht gestückelt wird, entfallen optisch störende Stöße. Diese müssten sonst zudem hinsichtlich der Luftdichtigkeit aufwändig geschlossen werden. Auch kann mit den Platten relativ schnell eine ansprechende Oberfläche realisiert werden. Das Ständerwerk der Holzrahmenbauelemente besteht ebenfalls aus Kerto LVL. Als Dämmschicht kommt hier eine 180 Millimeter dicke Einblasdämmung aus Zellulose zum Einsatz. Die Außenseite bildet eine 16 Millimeter starke DWD-Platte, die mit einer Unterkonstruktion für die später zu montierende Fassadenbekleidung versehen ist.

Die Fassadenelemente für das neue Betonfertigteilwerk von Brüninghoff werden am Unternehmensstandort in Heiden vorgefertigt.
Foto: Brüninghoff

Die einzelnen Elemente verfügen über eine Höhe von rund 13 Metern und decken so die gesamte Hallenhöhe ab. 
Foto: Brüninghoff

Kamerad, schenk ein!

Kamerad, schenk ein!

RICHTFEST FÜR DAS NEUE BETONFERTIGTEILWERK IN HEIDEN
In lockerer Atmosphäre trafen sich am 10. Juni Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Brüninghoff, Vertreter der Politik sowie Partner des Unternehmens, um das Richtfest für das neue Betonfertigteilwerk zu feiern. Es entsteht derzeit am Standort in Heiden – und vervierfacht nicht nur die bisherigen Produktionskapazitäten, sondern präsentiert sowohl in der Bauphase als auch im Betrieb einen Fokus auf Nachhaltigkeit. Der Anspruch an den neuen Bau ist hoch: Denn Brüninghoff läutet damit den Strukturwandel ein – hin zum kreislauforientierten Bauen mit Beton. So wird hier zukünftig auch mit Recyclingbeton in der Vorfertigung gearbeitet. Im Herstellungsprozess der Fertigteile verwendet Brüninghoff emissionsärmere Zuschlagsstoffe sowie einen erheblichen Anteil an Recyclingmaterial und richtet damit seine gesamte Produktion nachhaltig aus. Energieerzeugung über die Photovoltaikanlage, Ladesäulen für E-Fahrzeuge und eine Brauchwasserzisterne zur Wasserversorgung für die Betonherstellung sind ebenfalls wichtige Bausteine des Gesamtkonzepts der neuen rund 17.000 Quadratmeter großen dreischiffigen Produktionshalle. Bei ihrer Planung und Realisierung findet der Nachhaltigkeitsgedanke besonders Berücksichtigung – beispielsweise mit dem ressourcenschonenden Einsatz von Fassadenelementen aus Holz und der Verwendung emissionsärmere Zuschlagsstoffen in den Fertigteilstützen.

Bewusster Umgang mit Wasser

Bewusster Umgang mit Wasser

Betonfertigteilwerk mit Zisterne.
In manchen Regionen Deutschlands wird Wasser bereits zum knappen Gut – zugleich bereiten Starkregenereignisse Sorgen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels bekommt der bewusste Umgang mit der Ressource Wasser somit eine bedeutende Rolle. So darf bei dem nachhaltigen Gesamtkonzept des neuen Betonfertigteilwerks, das Brüninghoff derzeit am Unternehmensstandort in Heiden errichtet, auch eine Zisterne nicht fehlen.
Ökologisch, nachhaltig, regional – Nicht erst im späteren Betrieb, auch bereits beim Bau des Betonfertigteilwerks von Brüninghoff wird von Beginn an ressourcenschonend gedacht. Ein Baustein dabei ist die Zisterne, die aktuell eingebaut wird. Anfallendes Regenwasser sammelt Brüninghoff dann zukünftig in dem 1.000 Kubikmeter fassenden Tank. 200 Kubikmeter werden davon für Löscheinsätze vorgehalten. 400 Kubikmeter kommen dem benachbarten Beton-Unternehmen Spenner Herkules zu. Einen Teil des restlichen Vorrats verwendet Brüninghoff als Brauchwasser für den Produktionsprozess des Recyclingbetons sowie für Reinigungsarbeiten. Das übrige Fassungsvermögen wird für die Regenrückhaltung genutzt. Das Sammeln von Regenwasser verkleinert den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens und reduziert die Entnahme von Grundwasser.

Mehr Recycling

Mehr Recycling

Den Rohstoffverbrauch in der Baubranche senken.

Das kollektive Bewusstsein für die Rohstoffknappheit ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Konkrete Ansätze, wie das Rohstoffrecycling, werden daher immer wichtiger. Das spiegeln in NRW jetzt auch Bemühungen der Politik wider, den Sand- und Kiesabbau zu reduzieren. Auch die Brüninghoff Group ist sich der weltweit begrenzten Ressourcen bewusst und setzt daher in vielen Bereichen auf den nachwachsenden Rohstoff Holz. Zudem baut das Unternehmen derzeit am Standort in Heiden ein neues zukunftsorientiertes Betonfertigteilwerk.

In den kommenden Jahren entstehen mit dem neuen Werk höhere Produktionskapazitäten sowie innovative, neue Arbeitsplätze. Es zeichnet sich dabei nicht nur durch einen emissionsreduzierten Herstellungsprozess aus. Hier wird in Zukunft fast ausschließlich Beton verarbeitet, der einen RC-Anteil von bis zu 45 Prozent hat. Dies ist in der seriellen Vorfertigung in Deutschland nur sehr selten der Fall. In der modernen Produktionsstätte im Münsterland werden zukünftig in großer Zahl unter anderem Holz-Beton-Verbunddecken hergestellt. Die Deckenelemente kommen schon heute in ganz Europa bei Großprojekten des Hybridbau-Spezialisten Brüninghoff zum Einsatz und ab 2023 dann auch mit rezyklierten Beton.

Brüninghoff macht Beton zukunftsfähig

Brüninghoff macht Beton zukunftsfähig

Neues BFT-Werk: Mit RC-Gesteinskörnung und emissionsreduziertem Herstellungsprozess

Mit einem neuen Betonfertigteilwerk erweitert Brüninghoff jetzt den Standort in Heiden deutlich. Doch nicht die Größe ist hierbei ein entscheidender Faktor – vielmehr ist es das richtungsweisende Konzept des Herstellungsprozesses. Zum einen wird hier Recyclingbeton in die Serienfertigung gebracht. Zum anderen wird diese konsequent emissionsarm ausgerichtet.

Rund 10 Millionen Euro investiert Brüninghoff jetzt in ein neues Betonfertigteilwerk am Standort im münsterländischen Heiden. Bis 2023 entstehen dann erweiterte Produktionskapazitäten und zusätzliche, moderne Arbeitsplätze. Das neue Werk verfolgt ein nachhaltiges Gesamtkonzept: So wird hier künftig Beton mit einem RC-Anteil von bis zu 45 Prozent verarbeitet – in der seriellen Vorfertigung ist dies bisher deutschlandweit sehr selten. In Heiden werden dann unter anderem Holz-Beton-Verbunddecken inklusive der Vorrüstung von Heiz- und Kühlsegmenten in großer Serie produziert. Bereits heute kommen die innovativen Deckenelemente europaweit bei Großprojekten des Hybridbau-Spezialisten zum Einsatz – ab 2023 dann auch mit rezyklierten Beton. Für alle weiteren Applikationen, bei denen es die Normung zulässt, soll ebenfalls auf RC-Gesteinskörnung gesetzt werden. „In der Zukunft ist zudem denkbar, dass insbesondere für statisch nicht hochbeanspruchte Bauteile sogar höhere RC-Anteile möglich sind – oder Stützen größer dimensioniert werden, um so den höheren RC-Anteil möglich zu machen. Hier bleibt abzuwarten, welche Zulassungen erfolgen“, so Brüninghoff-Geschäftsführer Frank Steffens. Derzeit steht Brüninghoff bereits in Kontakt mit namhaften Abbruchunternehmen, um die Zulieferung der aufbereiteten Gesteinskörnung Typ 1 sicherzustellen. Zugleich arbeitet man an der genauen Betonrezeptur mit CEM II und III. Denn auf CEM I soll hier aufgrund des energieintensiven Verfahrensprozess verzichtet werden. CEM II- und CEM III-Zemente verfügen über einen geringen Klinkeranteil. Dies führt zu reduzierten CO2-Emissionen in der Produktion – ein wichtiger Aspekt bei der konsequenten Ausrichtung auf einen emissionsarmen Prozess. Zugleich gehören E-Fahrzeuge für den Transport, Ladesäulen auf dem Betriebsgelände und eine Brauchwasserzisterne, die den Grundwasserverbrauch im Herstellungsprozess minimiert, zum nachhaltigen Gesamtkonzept.

DGNB-Zertifizierung angestrebt
Das geplante Werk auf dem rund 31.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Siemensstraße verfügt über eine Fläche von circa 17.000 Quadratmetern. Hier finden mehrere Stab- sowie eine Umlaufanlage Platz. Während bisher rund 6.000 bis 7.000 Kubikmeter Beton verarbeitet wurden, ist zukünftig eine Produktionskapazität von bis zu 25.000 Kubikmeter möglich. Die dreischiffige Halle, die in Heiden errichtet wird, genügt selbst hohen Ansprüchen an die Nachhaltigkeit – daher wird eine Gebäudezertifizierung nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt. Vor diesem Hintergrund wird beispielsweise auch von Beginn an eine Rückbaubarkeit des Gebäudes bei der Planung berücksichtigt.

Das neue Werk spiegelt somit auch den Nachhaltigkeitsanspruch von Brüninghoff wider. Dieser ist fest in der Unternehmensphilosophie verankert ist. So ist das Umweltmanagementsystem von Brüninghoff zertifiziert nach ISO 14001. Alle Prozesse werden laufend hinsichtlich Ökologie, Ökonomie und sozialer Aspekte geprüft. „Wir sind uns bewusst, dass die Baubranche ein enormer Hebel ist, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Die gesamte Branche muss sich verstärkt mit anfallenden Emissionen – aber auch mit Recycling – auseinandersetzen“, fordert Steffens.

Spatenstich

brueninghoff-spatenstich-betonfertigteilwerk

Spatenstich am 09.09.2021

Rund zehn Millionen Euro investiert Brüninghoff im Heidener Gewerbegebiet in ein neues Betonfertigteilwerk. Es ist nicht nur deutlich größer als der bisherige Fertigungsbereich, sondern setzt zum einen auf Recyclingbeton und zum anderen auf eine emissionsärmere Herstellung. Nun erfolgte der erste Spatenstich.

Die erneute Erweiterung des Betriebsgeländes im Heidener Gewerbegebiet startete Brüninghoff jetzt mit einem symbolischen ersten Spatenstich. In der Siemensstraße trafen sich dazu Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Denn das neue Betonfertigteilwerk, das hier bis Mitte 2023 entstehen soll, hat überregionale Relevanz: Brüninghoff wird mit dem Werk nicht nur 55 neue Arbeitsplätze schaffen, sondern zugleich auf zukunftsorientierte Betontechnologien setzen. So kommt hier zukünftig Recyclingbeton zum Einsatz – dies ist in der Vorfertigung bisher deutschlandweit sehr selten. Zudem wird der Herstellungsprozess emissionsarm ausgerichtet. Das spiegelt sich beispielsweise in der Zementauswahl wider. E-Fahrzeuge für den Transport, Ladesäulen auf dem Betriebsgelände und eine Brauchwasserzisterne, die den Grundwasserverbrauch im Herstellungsprozess minimiert, sind ebenfalls Teil des nachhaltigen Gesamtkonzepts. 

Das geplante Werk auf dem rund 31.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Siemensstraße verfügt über eine Fläche von circa 17.000 Quadratmetern. Die dreischiffige Halle, die hier errichtet wird, genügt selbst hohen Ansprüchen an die Nachhaltigkeit – so ist hier eine Gebäudezertifizierung nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) angestrebt. Vor diesem Hintergrund wird beispielsweise auch von Beginn an eine Rückbaubarkeit des Gebäudes bei der Planung berücksichtigt. 

Mit dem neuen Werk wird die bisherige Produktionskapazität mehr als vervierfacht. Unter anderem werden hier dann in großer Serie Holz-Beton-Verbunddecken inklusive der Vorrüstung von Heiz- und Kühlsegmenten produziert. So kommen bereits heute die innovativen Deckenelemente vielfach bei Großprojekten des Hybridbau-Spezialisten zum Einsatz – ab 2023 dann auch mit rezyklierten Beton. „Es wird höchste Zeit, dass sich die gesamte Branche verstärkt mit Recycling und anfallenden Emissionen auseinandersetzt. Somit ist unsere Investition auch ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Zukunft. Denn wir bringen Recyclingbeton in die Serienfertigung – und sparen dabei CO2 ein“, Inhaber Sven Brüninghoff.